Isfahan

Isfahan ist die mit Abstand schönste Stadt des ganzen Landes Iran, wenn nicht sogar der ganzen Welt.

Im Jahr 1598 verlegte der Safavidenherrscher Shah Abbas I. seine Hauptstadt nach Isfahan und ließ sie mit Palästen, Moscheen, Brücken und Plätzen aus edelsten Materialien ausbauen. Besonders hervorstechend ist das Blau und Türkis, das in den unzähligen Kachelverzierungen in unterschiedlichen Ornamenten immer wieder auftritt.

Noch heute ist es eine wahre Erlösung, wenn man nach stundenlanger Fahrt durch trockene, steinige Felslandschaften die blühende Stadt Isfahan erreicht. Sie wird vom Fluss ‚Zayandeh Rud‘ versorgt. Im Frühling hat er häufig noch Wasser.

Die Safaviden waren wahre Brückenbaumeister, davon zeugen die reich verzierten Ziegelbrücken mit ihren vielen Nischen noch heute. Davon gibt es gleich drei: die 33-Bogen-Brücke (Si-o Se Pol), die Choubi-Brücke und die wohl schönste der Brücken, die Khadjou-Brücke. Sie ist auf zwei Etagen mit wunderschönen Arabesken verziert. Letztere kann den Flusslauf anstauen, sodass man dort mit Tretboten eine romantische Runde über das spiegelnde Wasser gleiten kann.

Das  Herz der Stadt liegt etwa 20 min zu Fuß vom Fluss entfernt. Durch bezaubernde Gassen und begrünte Straßen erreicht man den Imam-Platz (Meydan-e Imam). Hier fanden zu Safavidenzeiten  auf über 500 m Länge riesige Polotuniere statt.

Der Platz ist umgeben von zweistöckigen Basar-Arkaden. An jeder Seite befindet sich ein monumentales Bauwerk: zwei Moscheen, der Palast Ali Qapu und das Basarportal.

Etwa 30 min zu Fuß in nördlicher Richtung liegt die, wie der Imam-Platz auch zum UNSECO-Weltkulturerbe zählende, Freitagsmoschee (Masjed-e Jameh). Die Hofmoschee mit vier Iwanen ist auf den ersten Blick überwältigend groß.

Vorherrschende Farbe ist hier das natürliche Ocker der Ziegel. Schreitet man in den Innenhof, kann man die überwältigende Vielfalt an filigranen Steinmetzarbeiten, Fliesenornamenten und religiösen Inschriften genießen; ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen und sich auf das Wesentliche besinnen kann. Rings um die Freitagsmoschee befindet sich das alte Basar-Viertel der Stadt. Beim Bummel durch die duftenden Gassen findet man sicher die einen oder anderen Reisemitbringsel.

Wenn es in Isfahan Abend wird, dann ist das Armenische Viertel der beste Ort, um den Tag ausklingen zu lassen. Es liegt auf der anderen Flussseite und heißt ‚Neu-Jolfa‘, nach der armenischen Stadt Jolfa benannt, aus der viele der armenischen Händler im 17. Jh. unter Zwang ins iranische Hochland umgesiedelt wurden. Heute kann man hier wunderbar flanieren.

Es gibt unzählige Cafés und Restaurants, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Wer bei Tag kommt, kann auch die armenischen Kirchen aus dem 17. und 18. Jh. besichtigen. Das religiöse Zentrum der iranischen Armenier ist die Vank-Kathedrale. Sie bildet mit ihrer Kuppel eine architektonische Fusion zwischen christlichen und persischen Baukünsten.