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Sitten und Gebräuche

Junge Iranerinnen

Es gehört sich nicht, dass sich im Iran ein Mann und eine Frau die Hand geben – nur wenn sich die Beiden gut kennen und die Frau dieses Manöver einleitet, dann erst wird dieses Verhalten akzeptiert.

Wer länger im Iran ist, wird ein lustiges Lied über die kleinen kulturellen Unterschiede singen können.
Das wohl herausragendste Konstrukt heißt „Taruf“. Es beschreibt das typisch persische System an Höflichkeitsregeln, die ziemlich alle einhalten, auch wenn sie darüber spaßen und beteuern, es spiele keine Rolle. Eine Ausprägung ist beispielsweise: wenn mir jemand etwas anbietet, das kann z.B. eine Einladung zum Tee oder ein paar Nüsse vom Sitznachbarn im Bus sein, dann lehne ich in jedem Fall erst mal ab. Wenn die Person das Geschenk ernst meint, dann wird sie es nochmals anbieten mit etwas mehr Druck. Ich werde nochmal ablehnen. Erst beim dritten Mal anbieten werde ich es annehmen. Wer sofort Ja sagt, der gilt als unhöflich.

Höflichkeit zieht natürlich auch weitere Kreise. Ein typisches Gespräch beginnt mit langen und herzlichen Floskeln, wie es der Familie geht. Diese werden oft automatisch und monoton runtergerasselt. Zum Abschied wünscht man sich Gesundheit und gibt Grüße an die gesamte Familie mit.

Es gehört sich übrigens auch nicht, dass sich ein Mann und eine Frau die Hand geben. Das macht man nur, wenn man sich gut kennt und die Frau dieses Manöver einleitet.

Achtung ist geboten mit bei uns vermeintlich vertrauter Gestik. Eine Faust mit nach oben gestrecktem Daumen, die in Europa bedeutet ‚alles ist super‘, wird im Iran eher als vulgärer Angriff aufgefasst – ähnlich einem ausgetreckten Mittelfinger in Deutschland.

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